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Melodie der Einsamkeit

Es ist ein Mann am Wegesrand,
spielt Jiddisch Melodien,
Kinder kommen angerannt,
damit sie um ihn ziehen,
sie machen Späße, singen laut,
noch lauter als das Spiel,
keiner hilft, ein jeder schaut,
obwohl der Menschen viel.

Der Kasten für sein Instrument
steht offen doch bleibt leer,
weil niemand seine Weisen kennt,
oder gar weil er
am Boden sitzt mit offnem Schuh,
die Finger es kaum schaffen,
den Ton zu spielen immerzu,
in Kälte sie erschlaffen.

Der Tag fügt sich dem Abendrot,
das Licht vergeht, so auch der Ton,
und für den Mann in seiner Not
bleibt nichts allein als nur der Hohn
mit dem er jetzt nach Hause geht,
Gott weiß allein, wo das nun ist,
er dann in seiner Hütte steht,
wo jeder ihn alsbald vergisst.

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