Der sündige Fall des Menschen
GOTT wandelte, so steht geschrieben, mit dem Menschen durch den Garten Eden; ein ganz sicher paradiesischer Zustand. Doch steht auch geschrieben: „Die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes“. Es kann wohl kaum wörtlich genommen werden, dass die Schlange zur Frau sprach und ist deshalb rein bildhaft zu verstehen. Was auch immer geschah, in der Frau wurde vielleicht der Gedanke ausgelöst, dass GOTTES Warnung an den Mann nur eine (leere) Drohung war, deren unvermeidliche Konsequenzen bedeutend geringer einzuschätzen sein dürften als der Gewinn, zumal man ja nach dem Verzehr der Frucht selbst (ein) Gott wäre. Die Entscheidung der Frau, von der Frucht zu essen, kam von ihr allein. Sie wurde nicht genötigt, sie wurde nicht bedroht, sie wurde auch nicht anderweitig gezwungen. Nein, sie wollte es von sich aus. Der Mann wurde zuvor eindringlich direkt von GOTT gewarnt, ja nicht von jenem Baum zu essen, doch auch er tat es. Das Verbot forderte den eigenen Willen heraus und der eigene, nun freie Wille triumphierte. Die Begierde manifestierte sich schlagartig als Umsetzung der Lust zum Ungehorsam gegenüber GOTT. Die Sünde trennt von da an den Menschen von GOTT.
Mann und Frau waren nackt, erkannten das jetzt und schämten sich deswegen.
Beide wurden von GOTT des Garten Eden verwiesen, ohne jegliche Möglichkeit, dort wieder hinzugelangen. Ihr Weg war und unser aller Weg dorthin ist im übertragenen Sinn durch Cherubim (Geisterwesen) verstellt, sodass wir keinen Zugang zum „Baum des Lebens“ und infolgedessen kein ewiges Leben auf dieser Erde haben können. Der Garten Eden hat mit der Wegnahme der Barrieren durch GOTT (womöglich zweier der vier Flüsse) aufgehört physisch zu existieren und jegliches Leben vermischte sich auch dort.
Mit eigenem Willen ausgestattet wurde aus dem Mann „Adam“. Adam gab seiner Frau den Namen „Eva“. Er „erkannte“ sie, sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, Kain genannt. Kurze Zeit später gebar sie nochmals, nämlich Abel.
Eines Tages fühlte sich Kain von GOTT Abel gegenüber ungerecht behandelt. Kain offenbarte ein erstes Mal die Bosheit des Menschen, als er seinen Bruder Abel aufforderte, mit auf das Feld zu kommen. Als sie dort waren, schlug Kain seinen Bruder Abel tot.
Von da an waren „Mord und Totschlag“ ständige Begleiter des Menschen. Irgendwann einmal entstand schließlich eine Situation, die GOTT als „große Bosheit und alles Dichten und Trachten ihres Herzens war nur böse“ bezeichnete. Er beschloss, die gesamte Menschheit, die ER gemacht hatte, zu vernichten, mit samt dem Vieh und allem, was sich auf und in der Erde und in der Luft befand. Einzig Noah fand Gnade vor GOTT, denn er war fromm und schaute auf den HERRN. So gebot ihm GOTT, der HERR, eine Arche zu bauen, in der Noah, seine Söhne, seine Frau und Schwiegertöchter und alle lebenden Wesen der Erde und der Luft zu je einem männlichen und weiblichen Tier Platz finden würden. Als Noah mit dem Bau der Arche fertig war, gebot GOTT ihm und allen anderen hineinzugehen. Dann schloss GOTT die Arche hinter ihnen zu.
An diesem Tag brachen alle Quellen der einstigen großen Tiefe auf. Der gesamte Himmel öffnete sich, und gewaltiger Regen strömte vierzig Tage und vierzig Nächte hindurch auf die Erde. So kam eine Sintflut über die Erde und hob die Arche empor, sodass sie hoch über der Erde schwamm. Und das Wasser stieg immer höher, bis alle höchsten Berge fünfzehn Ellen hoch überflutet waren.
Da dachte der HERR an Noah, seine Familie und alle Tiere, die bei ihm in der Arche waren, und ließ die Quellen der Tiefe versiegen und den Sturm aus den Wolken verstummen. Das Wasser konnte allmählich von der Erde ablaufen. Nach einem halben Jahr saß die Arche auf einem Berg im heutigen Armenien fest. Und das Wasser nahm weiterhin ab.
Noah öffnete schließlich die Luke der Arche und ließ eine Taube fliegen, um zu sehen, ob das Wasser gänzlich von der Erde zurückgegangen war. Als sie mit einem grünen Ölbaumblatt zur Arche zurückkehrte, wusste er es. Er ließ die Taube noch einmal fliegen, doch dieses Mal kehrte sie nicht wieder zurück. So nahm Noah das Dach von der Arche ab und sah das trockene Land. GOTT gebot ihm nun, die Arche mit allen, die darin waren, zu verlassen, damit sie sich auf der Erde frei bewegen und fruchtbar seien und sich mehren.
GOTT schließt daraufhin einen Bund mit dem Menschen und allen Tieren(!). Vor diesem Hintergrund ist es allerdings überhaupt nicht nachvollziehbar, warum sich GOTTES Zorn während dieses Bundesversprechens gleichzeitig wieder gegen all diese Tiere richten soll, indem ER sie dem Menschen in dessen Gewalt(!) gibt, anstatt sie „nur“ zu behüten. Und aufessen darf der Mensch die Tiere auch noch. Macht es dann noch einen Unterschied für die Tiere, dass sie vor dem „Verzehrtwerden“ ausgeblutet zu sein haben? Nein, das kann nicht sein und widerspricht vehement dem Grundsatz GOTTES, dass der Mensch den Blick von sich weg allein auf GOTT richten soll in Achtung vor aller Schöpfung des HERRN aus der Schöpfungsgeschichte. GOTT ändert doch nicht SEINE Aussagen, die ER während der Schöpfung tätigte. Leider scheint sich hier der Autor dieser Bibelpassage übernommen zu haben, was die Glaubwürdigkeit dieser für die gesamte spätere Zeit so bedeutende Stelle auf Null reduziert. Und wenn es nur eine einzige Lüge ist, was ist dann der Rest wert? Können dann GOTTES Aussagen in der Bibel prinzipiell noch plausibel sein, wenn irgendwo anders steht, dass sich GOTT „umentschieden“ hat und damit SEINE vorherige Wahrheit revidiert? GOTT steht zu SEINEM Wort. Nichts wird jemals revidiert werden. GOTT kann Gnade walten lassen, die ihren Ursprung in genau SEINER Wahrheit hat. Es gibt nur eine einzige Wahrheit GOTTES und die ergibt sich aus IHM selbst. Raum für Auslegung ist nicht gegeben, obwohl sich der Mensch dessen pausenlos bedient.
Doch die Geschichte um Noah geht mit einem „Versprechen“ GOTTES weiter, denn ER schloss mit Noah und seinen Nachkommen und allen Lebewesen der Erde einen Bund, dass es künftig niemals wieder eine Sintflut geben wird, die alle lebenden Geschöpfe vertilgt und die Erde zerstört.
Spätestens während des Aufschreibens der Geschichte um die große Flut und die Arche Noahs beginnt die klägliche versteckte Humanisierung der Bibel, weil auch wenn hier und da zu recht von GOTTES Zorn berichtet wird es immer mehr um den Menschen geht und GOTT zur Randerscheinung mutiert. Oje, wir alle werden für unsere Werke von GOTT gerichtet werden!
Der Mensch wäre natürlich nicht Mensch, wenn er gar nicht so lange nach der Flut wieder in alte offensichtlich-gottlose Muster verfallen wäre. Ohne der Worte GOTTES zu gedenken, sind die Menschen in ihre Boshaftigkeit zurückgekehrt und nur ganz wenige verharrten in Gottesfurcht. Zwei dieser Männer waren Abraham und dessen Neffe Lot. Sie bildeten die Ausnahme bei der Fortsetzung der Tragödie um den Menschen, die in der Zerstörung von Sodom und Gomorrha einen neuen traurigen Höhepunkt erlebte.
GOTT, so wird in der Schrift berichtet, sprach zu Abraham, dass die Klage über Sodom und Gomorrha sehr groß geworden sei und ihre Sünde wirklich schwer wiegen würde (was GOTT ohnehin schon wusste). Deshalb wollte GOTT hinuntergehen, um zu sehen, ob es sich auch so verhält.
Da trat also Abraham näher heran und fragte GOTT, ob ER tatsächlich die Schuldlosen zusammen mit den Gottlosen wegraffen möchte. Es könnten doch fünfzig Gerechte in der Stadt sein. Sollte GOTT nicht doch lieber um dieser fünfzig Gerechten willen dem Ort vergeben und ihn schonen? Der Richter der ganzen Erde müsse doch Gerechtigkeit üben! (Puh, welch eine Versuchung!) Ja, erwiderte GOTT, um der fünfzig Gerechten willen will ER dem ganzen Ort vergeben. Darauf nahm Abraham das Wort erneut und bemerkte in aller Gottesfurcht, ob vielleicht an den fünfzig Gerechten doch fünf fehlen. Und Abraham fragte GOTT wieder, dieses Mal wegen der fünfundvierzig Gerechten. Ja, erwiderte GOTT, um der fünfundvierzig Gerechten willen will ER dem ganzen Ort vergeben. Es folgten weitere und immer geringer werdende Bitten Abrahams, bis er zuletzt bei zehn Gerechten ankam, um die er bat. Und GOTT erwiderte, dass ER sie schon um der Zehn willen nicht vernichten wird. Hierauf ging GOTT, der HERR weg.
Zwei Boten des HERRN (unbekannte Propheten?) kamen am Abend nach Sodom. Lot saß gerade am Tor, erhob sich sogleich und verneigte sich mit dem Gesicht bis zur Erde. Darauf rieten sie Lot, mit allen, die zu ihm gehören, die Stadt zu verlassen, da sie von GOTT geboten bekamen, den Ort zu zerstören (GOTT braucht dafür keine Handlanger!). Seine Schwiegersöhne wollten nicht auf ihn hören. Am Morgen drängten die Boten Lot dann zur Eile. So ging Lot mit seiner Frau und seinen Töchtern aus Sodom fort. Seine Frau jedoch blickte sich trotz Warnung der Boten zur Stadt um und erstarrte zu einer Salzsäule. Als die Sonne über der Erde aufgegangen und Lot schon weit weg war, ließ GOTT Feuer aus Schwefel vom Himmel herab auf Sodom und Gomorrha regnen und vernichtete beide Städte und die ganze Jordan-Ebene mit allen Bewohnern der Dörfer rings umher und allem, was gewachsen war. GOTT hat es dann wohl doch selbst getan.
Hat das herausgerufene Volk GOTTES dazugelernt? Sicher gab es auch Zeiten, in denen Israel GOTT, den HERRN, in aller Furcht begegnete, IHN pries und nach SEINEN Geboten lebte. Doch solche Zeiten waren eher die Ausnahme, sodass das jüdische Volk an einem der verhängnisvollsten Stationen seiner Geschichte vom Propheten Samuel verlangte, dass dieser ihnen einen König einsetzen solle. Der war sehr unglücklich darüber, doch als er zum HERRN betete, gab der HERR ihm zur Antwort, dass er auf die Stimme des Volkes in allem, was sie von ihm verlangen, hören soll! Denn nicht ihn, Samuel, hätten sie verworfen, begründete ER SEIN Gebot, sondern IHN, GOTT, den HERRN würden sie nicht mehr als König über sich haben wollen. Er solle ihrer Forderung nachkommen, allerdings mit der eindringlichen Warnung und dem Verweis auf die Rechte des neuen Königs, der über sie herrschen wird.
Hierauf verwies Samuel das Volk auf die Worte des HERRN. Demnach würde der neue König ihre Söhne bei Kriegswagen und Reitern verwenden. Er würde sie vor seinem Wagen herlaufen, seine Äcker umpflügen und seine Ernte einbringen und Kriegsgeräte und Wagengeschirr anfertigen lassen. Ihre Töchter aber würde er zum Kochen und zum Backen anstellen. Er würde die besten Äcker, die besten Weinberge und Ölbaumgärten nehmen, und von den Saatfeldern und Weinbergen würde er den Zehnten fordern. Ihre Knechte und Mägde und schönsten Tiere würde er nehmen und sie für sich verwenden. Vom Kleinvieh würde er den Zehnten erheben, und sie selbst würden ihm als Knechte dienen müssen. Das schlimmste aber wäre, wenn sie dann wegen ihres Königs, den sie sich erwählt haben, zum HERRN schreien, so wird ER, der HERR, sie nicht erhören.
Aber das Volk wollte auf Samuels Warnungen nicht hören, sondern erklärte, dass trotzdem ein König an ihrer Spitze stehen solle, so wie alle anderen Völker, die Heiden, es haben. Der König soll ihnen Recht sprechen, ihr Anführer sein und ihre Kriege führen.
Als nun Samuel alle Worte des Volkes angehört und sie dem HERRN vorgetragen hatte, gebot ihm der HERR, ihrer Forderung nachzukommen und einen König über sie einzusetzen! Darauf entließ Samuel die Israeliten in ihre Wohnorte. Auf dem Weg zum Stadtrand jedoch sagte er zum zukünftigen König, dass er stehenbleiben möge, da er ihm ein Gotteswort kundtun möchte. So nahm Samuel eine Ölflasche und goss sie ihm mit den Worten, der HERR habe ihn zum Fürsten über SEIN ausgerufenes Volk Israel gesalbt, aufs Haupt. Dessen Herrschaft währte allerdings nicht sehr lang. Ein anderer kriegerischer König trat an seine Stelle. Es war David, der das Volk Israel vermeintlich erfolgreich im Sinne GOTTES regierte. Auch sein Nachfolger, sein leiblicher Sohn Salomo, führte die Herrschaft in der angeblichen Demut vor GOTT weiter und baute den ersten Tempel in Jerusalem. GOTT, der Schöpfer von ALLEM, bekam von den Juden ein Haus gebaut – doch hat es geholfen?
Diesem König folgten viele weitere Könige. Das einzige allerdings, was das Volk Israel wegen jener Entscheidung für einen König letztendlich erfuhr, waren mehrfache und langjährige Verbannungen. So führte ein assyrischer König die Bewohner in die Gefangenschaft, nachdem er Ijjon, Abel-Beth-Maacha, Janoah, Kedes und Hazor, Gilead und Galiläa und das ganze Land Naphthali erobert hatte. Als dann noch ein anderer assyrischer König Samaria eroberte, führte er dann auch die Israeliten in die Gefangenschaft nach Assyrien.
GOTT wurden die Taten der Israeliten dann so sehr zuwider, dass er sie der Gewalt des Königs von Babylon preisgab, der das Land völlig zerstörte und das Volk für viele Jahrzehnte gefangen in die Verbannung nach Babylon führte.
Und schließlich die Diaspora, jene noch heute anhaltende Zerstreuung der Juden in teils ferne Gegenden der Erde nach dem Römisch-Jüdischen Krieg. Dieser entfaltete um Jerusalem herum seine ganze zerstörerische Kraft und mündete im Jahre 70 n. Chr. in die vollständige Zerstörung des zweiten Tempels. Dem vorausgegangen war eine lange und erbarmungslose Belagerung Jerusalems durch die Römer. Diese erbarmungslose Grausamkeit wurde noch gesteigert, da verfeindete Gruppen der aufständischen Juden und hinzugerufene ausländische Söldner immer wieder innerhalb Jerusalems Fehden austrugen, unter denen jedes Mal die Bevölkerung besonders zu leiden hatte.
Das Volk Israel hat es bis heute abgelehnt, sich gottesfürchtig und demütig zu verhalten. Es blieb sich lediglich selbst treu in den Übertretungen der zehn Gebote des Gesetzes; es verabscheute die Gottesfurcht und überhob sich über alles und jeden. Israel hat nie begriffen, dass es ab jenem Tag der Zerstörung des Tempels zur Versöhnung mit GOTT einen Mittler braucht. Dieser Mittler wurde ihnen mehrfach in Botschaften GOTTES durch die Stimmen der Propheten angekündigt, doch haben sie hörende Ohren, um nicht zu hören und sehende Augen, um nicht zu sehen. Sie sind verstockt bis in den letzten Winkel ihres Herzens, sie lernen nichts und lehnen GOTT ab, wie seit Jahrtausenden. Der wahre König der Juden kam in SEIN Reich, um das wahre Königreich zu verkünden. Doch der Jude verhöhnte, spuckte, schlug ihn und trieb die Heiden dazu, ihn zu zerschlagen und ans Kreuz zu nageln, wo er durchstochen wurde. So wurde er, das unschuldige Lamm, von Menschen als Verbrecher gerichtet und als Verbrecher unter Verbrechern getötet.
Im „Propheten Jesaja“ sind folgende Worte GOTTES nachzulesen:
»Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist das Wirken von GOTTES Arm geoffenbart worden? Denn er schoss vor IHM auf wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte weder Gestalt noch Schönheit, dass wir ihn hätten ansehen mögen, und kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gehabt hätten. Er war der meist verachtete und unwerte, voller Schmerzen und Leid. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg. Darum haben wir ihn für nichts erachtet. Fürwahr, unsere Krankheiten und Leiden waren es, die er trug. Er lud sich unsere Schmerzen auf, während wir ihn für einen Gestraften, von GOTT geschlagenen und gemarterten hielten. Aber er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen.«
Die Schmach ist immer bei denen, die GOTT wirklich anbeten.