↻ 13. Januar 2025
Der weltlichen Obrigkeit muss man gehorchen!
Der Sündenfall war ein schreckliches, aber selbst verschuldetes, verhängnisvolles Ereignis für den Menschen. Als er in die verbotene Frucht biss, hat er sofort erkannt, dass er niemanden über sich dulden muss. Er nahm ab diesem Zeitpunkt sein Leben in die eigene Hand, was ihn geradewegs aus dem Garten Eden beförderte und damit der Anfang einer unrühmlichen Menschheitsgeschichte war.
Viele Jahre später. In den Schriften gibt es keine Details darüber, wann genau und warum der Mensch dann doch anfing, Gᴏᴛᴛ anzubeten. War es das Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit, sein Leben ohne Gᴏᴛᴛ zu meistern, war es das schlechte Gewissen oder kam der Mensch nach (mehreren) Versuchen, sich selbst einen Gᴏᴛᴛ zu schaffen, zur leidigen Erkenntnis, dass da schon einmal ein Gᴏᴛᴛ war? Wie auch immer es gewesen ist, zu diesem Zeitpunkt hatte der Mensch noch nicht wieder Gemeinschaft mit Gᴏᴛᴛ gehabt. Das geschah wohl erst nach einer gewissen Wohlverhaltensphase, nach der sich Gᴏᴛᴛ zu Sᴇɪɴᴇᴍ Volk bekannte und es als Sᴇɪɴ herausgerufenes Volk bezeichnete. Dieser Schritt ist ausschließlich nicht als Verdienst des Volkes Israel anzusehen, so aber ist er der erste und mit wichtigste Gnadenerweis Gᴏᴛᴛᴇs am Menschen, der schließlich zum Messias Jesus führt.
Seitdem wechselten sich für das Volk Israel die Zeiten der Besinnung auf Gᴏᴛᴛ, die stets mit Frieden und Wohlstand einhergingen, mit Zeiten der Abkehr in Drangsal und Not ab. Im Laufe der Geschichte wurde die Situation für das Volk Israel immer schlimmer. Kein Wunder, haben sie sich doch gegen Gᴏᴛᴛ entschieden und Iʜɴ, den Allmächtigen, für eine Knechtschaft unter weltlichen Königen verworfen. Wie dumm kann man nur sein!
Gᴏᴛᴛ zog sich damals komplett zurück. Doch wartet Eʀ mit unglaublicher Geduld auf ein Umsinnen Sᴇɪɴᴇs Volkes. Ist eine Umkehr der Israeliten abzusehen? Nein, denn sie haben sich vor zweitausend Jahren auch noch am Messias vergriffen und damit eine Hürde für sich selbst errichtet, die ganz sicher von ihnen allein nicht überwunden werden kann. Es wäre einzig an Gᴏᴛᴛ, ihnen ihre Verstockung zu nehmen, damit sie sich Jesus zuwenden. Nur über Jesus, und nicht dem Halten des Gesetzes, würden dann auch die Israeliten aus ihrer Knechtschaft heraustreten und sich wieder Gᴏᴛᴛ zuwenden können. Wird es Gᴏᴛᴛ aber auch tun? Keiner weiß es, nur Gᴏᴛᴛ allein!
Es gibt aber auch gute Nachrichten, zumindest für die Nationen. Denn mit dem Kommen, Wirken und Tod unseres Messias Jesus hat sich die allgemeine Lage für uns grundlegend geändert. Das Volk Israel wurde durch Gᴏᴛᴛᴇs Ratschluss mit uns erweitert. Seitdem hat nicht mehr nur Israel allein die Möglichkeit, zu Gᴏᴛᴛ zu kommen, sondern all diejenigen, die an Iʜɴ glauben, unabhängig davon, wo jemand lebt oder welche Sprache diese Person spricht.
Der Fluch der uneinheitlichen Sprachen aus der babylonischen Zeit wurde übrigens kurz nach der Kreuzigung Jesu von Gᴏᴛᴛ wieder von den Menschen genommen. Die gemeinsame Sprache besteht heute auch nicht aus Lauten, sondern ist vielmehr still, demütig, nachdenklich und gottesfürchtig. Die gemeinsame Sprache ist eben Gᴏᴛᴛᴇs Sprache, welche alle an Iʜɴ Gläubigen aus dem Judentum, dem Islam und aus den Nationen in der Heilsbotschaft zusammenruft.
Das eigentliche Thema: Als das Volk Israel von Gᴏᴛᴛ durch den Propheten Samuel darauf hingewiesen wurde, dass es sich mit einem König auf Knechtschaft einlassen würde, hat es dennoch einen König gefordert. So wurde der erste König und alle weiteren Könige von Gᴏᴛᴛ bestätigt und gesalbt. Israel hatte nun all das, was die Nationen schon ewig haben – neben der geistlich-religiösen Obrigkeit in Form von Priestern und Lehrern nun auch die staatliche Obrigkeit mit ihren Gewalten „Gesetzgebung, Vollzug und Rechtsprechung“.
König und Regierung werden nicht von Gᴏᴛᴛ eingesetzt, doch dienen sie nach deren Bestätigung (Segnung) durch Gᴏᴛᴛ der Züchtigung des Gläubigen, der sich durch die straffe Hand der Obrigkeit nur noch mehr Gᴏᴛᴛ zuwendet. Gᴏᴛᴛ lässt Obrigkeit allerdings nicht nur gewähren, sondern Eʀ richtet sie auch. Wie sich diese Obrigkeit verhält, darf den Gläubigen nicht interessieren; was ihn jedoch interessieren muss, ist die Grenze zwischen „dem, was des Kaisers und dem, was Gᴏᴛᴛᴇs ist“ (nach dem Zitat von Jesus). Diese Grenze scheint manchmal zu verschwimmen, so ist sie aber von Gᴏᴛᴛ klar definiert. Wenn etwas vom Gläubigen verlangt wird, was in eine Sünde münden kann oder schlimmstenfalls bereits eine Sünde ist, genau dann ist diese Grenze erreicht, und der Gehorsam gegenüber Gᴏᴛᴛ muss die einzige sofortige Konsequenz daraus sein. Sünde kann nicht toleriert werden und wird von Gᴏᴛᴛ nicht toleriert. Sünde hat uns von Gᴏᴛᴛ getrennt, und die Vergebung unserer Sünden ist kein Freibrief für die Begehung neuer Sünden, auch wenn das viele gern so hätten. Sünde wird ewig trennen, und schon die Bereitschaft für die Begehung von Sünde ist eine Sünde in der Versuchung Gᴏᴛᴛᴇs. So ist der Versuch dessen das Eingeständnis des vollkommenen Unglaubens. Können Sünder gerettet werden? Ganz sicher! Bei Ungläubigen kann man da nicht sicher sein. Aber auch hier lässt sich Gᴏᴛᴛ, der Hᴇʀʀ, den Richterspruch nicht nehmen.
Zusammengefasst kann gesagt werden: Gᴏᴛᴛ setzt weltliche Obrigkeit nicht ein, aber Eʀ bestätigt sie und wir müssen uns als Knechte unterordnen. Diese weltliche Knechtschaft ist nur zu unserem Wohl. Durch das straffe und teils ungerechte Handeln der weltlichen Obrigkeit, in dem sie übrigens gefangen ist, wird der an Gᴏᴛᴛ Gläubige gezüchtigt. Diese Züchtigung treibt den Gläubigen weiter in die Arme Gᴏᴛᴛᴇs, um sich in der Gewissheit Sᴇɪɴᴇʀ Güte, Gnade, Barmherzigkeit und Vergebung auf ein Leben bei Iʜᴍ in Sᴇɪɴᴇᴍ Reich der Himmel umso mehr zu freuen.