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Traditionen

↻ 22. Januar 2025

Gᴏᴛᴛ wird über Traditionen gesucht

Der weltlich-menschliche Irrglaube

Der Mensch wurde von Gᴏᴛᴛ des Gartens Eden verwiesen. Die neu erworbene Göttlichkeit des Menschen hat sich entgegen seiner Erwartung nur insoweit offenbart, dass er erkennen musste, doch nicht Gᴏᴛᴛ zu sein. Doch weil genau diese Erwartung nicht erfüllt wurde, manifestierte sie sich als Hauptbestandteil seines (menschlichen) Willens und glüht seitdem als unstillbarer Wunsch in ihm weiter, Gᴏᴛᴛ sein zu wollen.

Das Wissen darum und dessen Tragödie

• Tradition als greifbarer Ersatz für Gᴏᴛᴛ

Die Suche nach einem Ausweg aus der nagenden Krise führt den Menschen dabei zwangsläufig wieder zu Gᴏᴛᴛ hin. Doch anstatt Gᴏᴛᴛ endlich anzunehmen, wie Eʀ ist – ein für den Menschen unerreichbarer Gᴏᴛᴛ – zwängen wir den allmächtigen Gᴏᴛᴛ in von uns erdachte Formen, die als tote und lebende Heilige, Märtyrer, Propheten und Messiasse angebetet und als Figuren, Bilder, Kreuze, Leuchter, andere Gegenstände und Mythen verehrt werden.

• Tradition als handelnder Ersatz für Gᴏᴛᴛ

Der selbstsüchtige Mensch kann niemanden über sich ertragen, einen Geist schon gar nicht. Das Folgen einer imaginären Gestalt stellt für den Menschen per se ein unüberwindbares Problem dar. Es folgen im Laufe der Zeit immer mehr Ersatzhandlungen, die in diese bizarre Anbetung Gᴏᴛᴛᴇs integriert wurden und weiterhin werden. Die unter religiösen Fanatikern praktizierte Selbstgeißelung, der Erlass von unhaltbaren Gesetzen und Geboten und der Bau von monumentalen Anbetungsgebäuden sind solche weiteren Beispiele völlig verfehlter Gottesfurcht. Gᴏᴛᴛ lässt sich nicht verhöhnen. Nur, weil sich der Mensch ständig selbst etwas vormacht, kann er doch nicht Gᴏᴛᴛ zum Narren halten; da kann man sagen, was immer man will, vorhaben, was immer man will und tun, was immer man will – es wird sich bei allem stets nur darum drehen, was man selbst will. Dass eine Erkenntnis dabei kaum eine Rolle spielen kann, weiß Gᴏᴛᴛ sehr genau.

In der Tradition bleibt alles stecken

Traditionen entstehen aus der allgemeinen geistigen Unfähigkeit des Menschen heraus, an Gᴏᴛᴛ zu glauben. Wenn ich Gᴏᴛᴛ suche und dabei nicht Gᴏᴛᴛ allein im Visier habe, werde ich Gᴏᴛᴛ nie finden. Traditionen bieten eine gewisse Sicherheit, denn es sind fassbare, geistige und sogar fantasievolle Bilder mit ihnen verbunden, die dem Herzen schmeicheln und dem Geist eine Oase bieten. Gerade wenn Traditionen aktiv gelebt werden, verbinden sie Menschen emotional und geben Hoffnung auf eine Zeit bei Gᴏᴛᴛ, auch ohne Gᴏᴛᴛ wirklich gesucht zu haben. So sind Traditionen der Anfang und das Ende eines nur auf Gᴏᴛᴛ ausgerichteten Lebens.

Tradition versagt auf ganzer Linie

Gᴏᴛᴛ lässt sich nicht greifen, aber erkennen. Dieses Erkennen erfordert jedoch, dass der trügerische menschliche Geist den eigenen Willen dazu bringt, Gᴏᴛᴛ überhaupt als das einzig Wahre zu sehen, Dᴇʀ durch nichts und niemanden verherrlicht werden kann, außer durch Sɪᴄʜ Sᴇʟʙsᴛ. Der Versuch, sich über seit Jahrtausenden etablierte Traditionen Gᴏᴛᴛ zu nähern, konnte deshalb nicht zum gewünschten Ergebnis führen. Das klägliche Resultat dieses fortwährenden Feldversuches ist heute eine zutiefst gottlose Welt, in der sich der Mensch mehr denn je selbst als ein (unglücklicher) Gott fühlt.

Der Glaube muss gänzlich frei von Tradition sein

Wenn mein Glaube, so geht es jedem Menschen mit seinem Glauben, der höchst eigene Glaube sein soll, wie kann sich aus dem, was andere vor meiner Zeit glaubten oder während meines Erdenlebens glauben, ein Glaube entwickeln, den ich auch als eigenen Glauben bezeichnen kann? Es stellt sich die Frage, ob wir überhaupt in der Lage sind, durch das Nachfolgen von anderen Menschen zu einem eigenen Glauben zu kommen. Und wie könnte dann dieser nachgeahmte Glaube aussehen, wenn nicht völlig unpassend zu mir? Menschen sind Individuen, so ist der Glaube eines Menschen absolut individuell. Mit allem darüber hinaus gerät der Mensch in einen inneren Konflikt. Die Nachfolge Jesu, zu der Jesus aufgerufen hat, hat sich ausschließlich auf den Glauben an seinen Vᴀᴛᴇʀ, Gᴏᴛᴛ, den Hᴇʀʀɴ bezogen. Jesus sprach in Bildern, so wird zweitausend Jahre später niemand nur mit Sandalen und einem Umhang bekleidet von der Umkehr zu Gᴏᴛᴛ erzählen, das Verhalten kann jedoch eins zu eins übernommen werden, denn Gᴏᴛᴛ schaut nicht auf das Äußere. Lediglich wie wir sind, interessiert Iʜɴ.

Es muss sich einzig alles um Gᴏᴛᴛ drehen

Es darf sich nicht um mich, nicht um dich und nicht um all die anderen Menschen auf dieser Erde drehen, sondern ausschließlich um Gᴏᴛᴛ! Eʀ ist das geistige Ziel. Auf dem Weg zu Iʜᴍ stellte ich fest, dass Eʀ auch der einzige Weg zu Iʜᴍ ist, auf dem Vergangenes, Tradition und Wunschdenken keinen Platz haben kann.