↻ 11. Januar 2025
Trinität
Trinität gleich Monotheismus – Tod dem, wer das anzweifelt
Man spricht im Allgemeinen beim Judentum und dem Islam von monotheistischen Religionen, was bedeutet, dass in diesen Religionen lediglich ein Gott angebetet wird. Auch in der neuen Religion, die sich um die Anhänger Jesu gebildet hat, wurde bislang derselbe Gott angebetet, wie im Judentum und Islam. Man kann also auch hier ursprünglich von Monotheismus ausgehen.
Dass das ein Problem bei der angestrebten Verschmelzung von Jesus und einem Gott war, hatten die Jesusanhänger schon bald nach dessen Tod erkannt. Sie mussten ihn als Person irgendwie zu Gᴏᴛᴛ hinzufügen, ohne den Eɪɴᴇɴ Gᴏᴛᴛ damit anzuzweifeln und aus dem Monotheismus einen Polytheismus werden zu lassen. Man bog sich also (sehr wohl über längere Zeit) so lange alles zurecht, bis das Unglaubliche durchgesetzt werden konnte: Gᴏᴛᴛ (der Vᴀᴛᴇʀ) wurde zu einer Person erklärt. Nicht genug der Gotteslästerung, auch Jesus wurde zu Gᴏᴛᴛ erhoben und bildete damit die vollkommen widersprüchliche monotheistische Zweifaltigkeit Gᴏᴛᴛᴇs. Damit gab es Gᴏᴛᴛ als „Gᴏᴛᴛ, der Vᴀᴛᴇʀ“ und „Gott, der Sohn“. Mehr Gotteslästerung konnte es bis hierher nicht geben.
Das könnte man denken, doch dem Einfallsreichtum des Menschen sind kaum Grenzen gesetzt. Dieses Streben nach immer mehr eigenem Gottsein und damit unaufhörlich weiter weg von Gᴏᴛᴛ ging nämlich in eine neue Runde. Es folgte die Krönung der Gotteslästerung:
Lange stritten sich geradezu kämpferisch gegenüberstehende christliche Glaubensinstitutionen darüber, ob nicht auch der heilige Geist eine Person sein könnte. Das uferte in jenen knapp sechzig Jahre andauernden Streit um die Frage, ob Gᴏᴛᴛ nun aus zwei oder drei Personen besteht. Niemand anderes als ein Kaiser (mehr Welt geht nicht) sprach ein Machtwort und legte das vage Konstrukt „Dreifaltigkeit“, auch als neues Wort „Trinität“ erfunden, als verbindlich fest: Der heilige Geist wurde zu einer Person erklärt und konnte Gᴏᴛᴛ so auch noch hinzugefügt werden. Gᴏᴛᴛ besteht nunmehr aus drei Personen und der Monotheismus damit aus drei Göttern. Da hilft es auch nichts, einen Gott, wie im Falle solcher rein menschlichen Festlegungen, eine Person zu nennen.
Ungeachtet der Unsinnigkeit solch einer Konstruktion legte damit ein Staatsmann den Grundstein für den weiteren Verlauf geistlicher und blutiger Diskussionen fest. Folge diesem Dekret, hieß es damals, oder du bist des Todes. Solche Drohungen waren keineswegs nur so dahergesagt. Nein, denn Gegner dieser Lehre und all der anderen „Kraft der jeweiligen Ämter“ festgelegten Lehren in angeblicher Anlehnung an eine, diesen Umstand auch noch untermauernde Bibel brannten zuhauf in der unsäglichen, brutalen und auf das Äußerste menschenverachtenden (Gᴏᴛᴛ schuf den Menschen nach Sᴇɪɴᴇᴍ Bilde) Geschichte der christlichen Kirchen. Was nicht von oben angeordnet war, verselbständigte sich an der Basis. Ein angeblich Glaubender schlug den anderen tot und umgekehrt. Welch ein kirchlicher, fundamentalistischer Wahnsinn, der über Glaubensgrenzen hinaus in die Menschheit getragen wurde und auch heute noch in allen Schichten der Gesellschaften spürbar ist.
Wenn wir davon ausgehen, und nichts spricht bisher dagegen, dass das Judentum (im 7. Jh. v. Chr.) die älteste monotheistische Religion ist, können wir auch davon ausgehen, dass die beiden Religionen Christentum (im 1. Jh. n. Chr.) und Islam (im 7. Jh. n. Chr.) aus dem Judentum hervorgegangen sind. Die Tatsache, dass sowohl das Christentum als auch der Islam zwar in unterschiedlichem Umfang, so aber doch beide auf das AT Bezug nehmen, unterstreicht diese Feststellung. Unterschiedliche Propheten, auf die sich das Christentum und der Islam stützen, ändern daran nichts. Und dennoch scheinen sich diese drei Religionen grundlegend voneinander, also über deren eigene „innerreligiösen“ Konflikte hinaus, zu unterscheiden.
Der Gott der Juden ist demnach auch der Gᴏᴛᴛ der Muslime und der Christen. Worin unterscheiden sich dann die Religionen so maßgeblich?
Sowohl der Islam als auch das Christentum erhoben ihre Propheten (irgendwie) zu einem Gott. Der Islam tat das mit Muhammed, weil das Nichtbefolgen seiner Regeln und das Leugnen seiner besonderen Stellung im Islam mit Gotteslästerung gleichgestellt wird. Das Christentum schreibt es darüber hinaus bezüglich Jesus als Dogma sogar vor. Es stellt sich doch die Frage, warum das so ist: Hat sich Gᴏᴛᴛ geändert und das auch noch auf verschiedene Weise, oder hat sich der Mensch im Angesicht seiner mangelnden Fähigkeit zur Gemeinschaft mit Gᴏᴛᴛ damit kurzerhand nur einen greifbaren Gott geschaffen? Letzteres erscheint mir am schlüssigsten.
Die Folgen
Mit einem heiligen Geist als Teil Gᴏᴛᴛᴇs, was als Wille Gᴏᴛᴛᴇs sowieso ein Teil Gᴏᴛᴛᴇs ist, hätten die Muslime und Juden sicher leben können. Weil aber ein Mensch zum Gott erhoben wurde, was letztendlich die geistliche Vollendung des Sündenfalls darstellt, und dieses Dogma durch Christen seit jeher Andersgläubigen aufgezwungen wurde und wird, gibt es diese unüberbrückbare Kluft zwischen Christen und Muslime bzw. Juden. Der Frieden trügt und was so schön schimmert, ist lediglich nur Oberfläche. Einzig dem Umstand, dass hinter dem Christentum die römische Kirche und damit die Macht als solche steht, ist es zu verdanken, dass sich Christen als die wahren Gläubigen fühlen und sich schulmeisterlich über Andersgläubige lokal, regional und global stellen können. Da hilft auch keine (wie auch immer doch eher westlich geprägte) Ökumene etwas, bei der es doch vor allem NICHT um Gᴏᴛᴛ geht.
Natürlich akzeptiere und respektiere ich grundsätzlich alle Andersgläubigen! Doch muss ich mit ihnen Gemeinschaft haben oder gar eine Allianz eingehen? Kann ich das überhaupt mit meinem Glauben an den Eɪɴᴇɴ Gᴏᴛᴛ, bei dem es keinerlei Platz für von Menschen festgelegte Heiligkeiten gibt? Nein, das kann ich ganz sicher nicht!
So möge doch jeder Mensch auf dieser Welt mit dem glücklich werden, woran er glaubt. Ob er damit auch selig werden kann, weiß wieder nur Gᴏᴛᴛ allein.
Auch Muslime und Juden haben enorme existenzielle und leider nicht lösbare Probleme miteinander, worauf ich allerdings in keiner Weise eingehen möchte. Nur so viel: Gᴏᴛᴛ ist der Richter!