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Abkehr

Der sündige Fall des Menschen

Gᴏᴛᴛ ist bewusst-rationaler Geist, der weder spricht noch Emotionen zeigt!

Gᴏᴛᴛ wandelte, so steht geschrieben, mit dem Menschen durch den Garten Eden, was ein ganz sicher paradiesischer Zustand war. Doch steht auch geschrieben: „Die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes“. Es kann wohl kaum wörtlich genommen werden, dass die Schlange zur Frau sprach und ist deshalb rein bildlich zu verstehen. Die Frau kam entweder spontan oder langsam auf den Gedanken, dass Gᴏᴛᴛᴇs Warnung als liebender Vᴀᴛᴇʀ an den Mann gerichtet lediglich ein Hinweis war und keine Drohung darstellte, deren unvermeidliche Konsequenzen bei Zuwiderhandlung bedeutend geringer einzuschätzen sein dürften, als der Gewinn, zumal man nach dem Verzehr der Frucht selbst ein Gᴏᴛᴛ wäre. Die Entscheidung, von der Frucht zu essen, traf die Frau allein. Sie wurde nicht genötigt, sie wurde nicht bedroht, sie wurde auch nicht anderweitig gezwungen. Nein, sie wollte es von sich aus. Der Mann wurde zuvor eindringlich direkt von Gᴏᴛᴛ gewarnt, unter keinen Umständen von jenem Baum zu essen, doch auch er tat es.

Die Lust obsiegte und die Begierde manifestierte sich in diesem Augenblick als Ungehorsam gegenüber Gᴏᴛᴛ. Das Verbot forderte den eigenen Willen heraus und der eigene, jetzt freie Wille triumphierte. Die Sünde trennt von nun an den Menschen von Gᴏᴛᴛ.

Mann und Frau waren nackt, erkannten das jetzt und schämten sich deswegen. Die Unschuld wich schlagartig der Scham und die Scham genauso schnell dem Reiz.

Beide wurden von Gᴏᴛᴛ des Garten Eden verwiesen, ohne jegliche Möglichkeit, dort wieder hinzugelangen. Ihr Weg war und unser aller Weg dorthin ist im übertragenen Sinn durch Cherubim verstellt, sodass wir keinen Zugang zum „Baum des Lebens“ und infolgedessen kein ewiges Leben auf dieser Erde haben können. Der Garten Eden hat mit der Wegnahme der Barrieren durch Gᴏᴛᴛ (womöglich zweier der vier Flüsse) aufgehört physisch zu existieren, womit sich auch dort jegliches Leben ausbreiten konnte.

Mit eigenem Willen ausgestattet wurde aus dem Mann „Adam“. Adam gab seiner Frau den Namen „Eva“. Er erkannte sie, sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, Kain genannt. Kurze Zeit später gebar sie nochmals, nämlich Abel.

Eines Tages fühlte sich Kain von Gᴏᴛᴛ Abel gegenüber ungerecht behandelt. Kain offenbarte ein erstes Mal die Boshaftigkeit des Menschen, als er seinen Bruder Abel aufforderte, mit auf das Feld zu kommen. Als sie dort ankamen, schlug Kain seinen Bruder Abel tot.

Von da an waren „Mord und Totschlag“ ständige Begleiter des Menschen. Irgendwann einmal entstand schließlich eine Situation, die Gᴏᴛᴛ als „große Bosheit und alles Dichten und Trachten ihres Herzens war nur böse“ bezeichnete.

Auch alle nachfolgenden Ereignisse sind der Bibel entnommen und sollten mit Vernunft gelesen werden.

Eʀ beschloss, die gesamte Menschheit, die Eʀ gemacht hatte, zu vernichten, mit samt dem Vieh und allem, was sich auf und in der Erde und in der Luft befand. Einzig Noah fand Gnade vor Gᴏᴛᴛ, denn er war fromm und schaute auf den Hᴇʀʀɴ. So gebot ihm Gᴏᴛᴛ, der Hᴇʀʀ, eine Arche zu bauen, in der Noah, seine Söhne, seine Frau und Schwiegertöchter und alle lebenden Wesen der Erde und der Luft zu je einem männlichen und weiblichen Tier Platz finden würden. Als Noah mit dem Bau der Arche fertig war, gebot Gᴏᴛᴛ ihm und allen anderen hineinzugehen. Dann schloss Gᴏᴛᴛ die Arche hinter ihnen zu.

An diesem Tag brachen alle Quellen der einstigen großen Tiefe auf. Der gesamte Himmel öffnete sich, und gewaltiger Regen strömte vierzig Tage und vierzig Nächte hindurch auf die Erde. So kam eine Sintflut über die Erde und hob die Arche empor, sodass sie hoch über der Erde schwamm. Und das Wasser stieg immer höher, bis alle höchsten Berge fünfzehn Ellen (≈ sieben Meter) hoch überflutet waren.

Da dachte der Hᴇʀʀ an Noah, seine Familie und alle Tiere, die bei ihm in der Arche waren, und ließ die Quellen der Tiefe versiegen und den Sturm aus den Wolken verstummen. Das Wasser konnte allmählich von der Erde ablaufen. Nach einem halben Jahr saß die Arche auf einem Berg im heutigen Armenien fest. Und das Wasser nahm weiterhin ab.

Noah öffnete schließlich die Luke der Arche und ließ eine Taube fliegen, um zu sehen, ob das Wasser gänzlich von der Erde zurückgegangen war. Als sie mit einem grünen Ölbaumblatt zur Arche zurückkehrte, wusste er, dass es nicht so war. Er ließ die Taube später noch einmal fliegen, doch dieses Mal kehrte sie nicht wieder zurück. So nahm Noah das Dach von der Arche ab und sah das trockene Land. Gᴏᴛᴛ gebot ihm nun, die Arche mit allen, die darin waren, zu verlassen, damit sie sich auf der Erde frei bewegen und fruchtbar seien und sich mehren.

Gᴏᴛᴛ schließt daraufhin den weithin bekannten Bund mit dem Menschen und allen Tieren(!), dass nie wieder eine Flut die Erde und alle lebenden Geschöpfe darauf vernichten wird. Nachdem, was Gᴏᴛᴛ zuvor so alles sagte und dachte (Wer weiß, was Gᴏᴛᴛ denkt?), wird es hier allerdings schwierig, denn angeblich soll sich gleichzeitig Gᴏᴛᴛᴇs Zorn wieder gegen all diese Tiere richten, indem Eʀ sie dem Menschen in dessen Gewalt(!) gibt, anstatt sie nur zu behüten. Und aufessen darf der Mensch die Tiere auch allesamt. Macht es dann noch einen Unterschied für die Tiere, dass sie vor dem Verzehr ausgeblutet zu sein haben? Nein, das kann nicht sein und widerspricht vehement dem Grundsatz Gᴏᴛᴛᴇs, dass der Mensch den Blick von sich weg allein auf Iʜɴ, Gᴏᴛᴛ richten soll in Achtung vor aller Schöpfung des Hᴇʀʀɴ aus der Schöpfungsgeschichte. Gᴏᴛᴛ ändert doch Sᴇɪɴᴇ Aussagen nicht, die Eʀ während der Schöpfung tätigte. Leider scheint sich hier der Autor dieser Bibelpassage übernommen zu haben, was die Glaubwürdigkeit dieser für die gesamte spätere Zeit so bedeutende Stelle auf Null reduziert. Denn, wenn es nur eine einzige Lüge ist, was ist dann der Rest wert? Können die dann angeblichen Aussagen Gᴏᴛᴛᴇs in der Bibel prinzipiell noch plausibel sein, wenn irgendwo anders steht, dass sich Gᴏᴛᴛ umentschieden hat und damit Sᴇɪɴᴇ (vorherige) Wahrheit revidiert? Gᴏᴛᴛ steht zu Sᴇɪɴᴇᴍ Wort. Nichts wird jemals von Iʜᴍ revidiert werden. Gᴏᴛᴛ kann Gnade walten lassen, die ihren Ursprung in genau Sᴇɪɴᴇʀ Wahrheit hat. Es gibt nur eine einzige Wahrheit Gᴏᴛᴛᴇs und die ergibt sich aus Iʜᴍ selbst. Raum für Auslegung ist nicht gegeben, obwohl sich der Mensch dessen pausenlos bedient.

Spätestens während des Aufschreibens der Geschichte um die große Flut und die Arche Noahs beginnt die unheilvolle versteckte Humanisierung der Bibel, weil  auch wenn hier und da zu recht von Gᴏᴛᴛᴇs Zorn berichtet wird  es immer mehr um den Menschen geht und Gᴏᴛᴛ zur Randerscheinung mutiert. Oje, wir alle werden für unsere Werke von Gᴏᴛᴛ gerichtet werden!

Der Mensch wäre natürlich nicht Mensch, wenn er gar nicht so lange nach der Flut wieder in alte Gᴏᴛᴛlose Muster verfallen wäre, denn ohne der Worte Gᴏᴛᴛᴇs zu gedenken, sind die Menschen in ihre Boshaftigkeit zurückgekehrt. Nur ganz wenige verharrten in Gᴏᴛᴛᴇsfurcht. Zwei dieser Männer waren Abraham und dessen Neffe Lot. Sie bildeten die Ausnahme bei der sturen Fortsetzung der Tragödie um den Menschen, die in der Zerstörung von Sodom und Gomorrha einen neuen traurigen Höhepunkt erlebte.

Gᴏᴛᴛ, so wird in der Schrift berichtet, sprach zu Abraham, dass die Klage über Sodom und Gomorrha sehr groß geworden sei und ihre Sünde wirklich schwer wiegen würde (was Gᴏᴛᴛ ohnehin schon wusste). Deshalb wollte Gᴏᴛᴛ hinuntergehen, um zu sehen, ob es sich auch so verhält.

Da trat also Abraham näher heran¹ und fragte Gᴏᴛᴛ, ob Eʀ tatsächlich² die Schuldlosen zusammen mit den Gᴏᴛᴛlosen wegraffen möchte. Es könnten doch fünfzig Gerechte in der Stadt sein. Sollte Gᴏᴛᴛ nicht doch lieber um dieser fünfzig Gerechten willen dem Ort vergeben und ihn schonen? Der Richter der ganzen Erde müsse doch Gerechtigkeit üben! Ja, erwiderte Gᴏᴛᴛ, um der fünfzig Gerechten willen will Eʀ dem ganzen Ort vergeben. Darauf nahm Abraham das Wort erneut und bemerkte in aller Gᴏᴛᴛᴇsfurcht, ob vielleicht an den fünfzig Gerechten doch fünf fehlen. Und Abraham fragte Gᴏᴛᴛ wieder, dieses Mal wegen der fünfundvierzig Gerechten. Ja, erwiderte Gᴏᴛᴛ, um der fünfundvierzig Gerechten willen will Eʀ dem ganzen Ort vergeben. Es folgten weitere und immer geringer werdende Bitten Abrahams, bis er zuletzt bei zehn Gerechten ankam, um die er bat. Und Gᴏᴛᴛ erwiderte, dass Eʀ sie schon um der Zehn willen nicht vernichten wird. Hierauf ging Gᴏᴛᴛ, der Hᴇʀʀ weg.

Zwei Boten³ des Hᴇʀʀɴ kamen am Abend nach Sodom. Lot saß gerade am Tor, erhob sich sogleich und verneigte sich mit dem Gesicht bis zur Erde. Darauf rieten sie Lot, mit allen, die zu ihm gehören, die Stadt zu verlassen, da sie von Gᴏᴛᴛ geboten bekamen, den Ort zu zerstören. Seine Schwiegersöhne wollten nicht auf ihn hören. Am Morgen drängten die Boten Lot dann zur Eile. So ging Lot mit seiner Frau und seinen Töchtern aus Sodom fort. Seine Frau jedoch blickte sich trotz Warnung der Boten zur Stadt um und erstarrte zu einer Salzsäule⁴. Als die Sonne über der Erde aufgegangen und Lot schon weit weg war, ließ Gᴏᴛᴛ Feuer aus Schwefel vom Himmel herab auf Sodom und Gomorrha regnen und vernichtete beide Städte und die ganze Jordan-Ebene mit allen Bewohnern der Dörfer rings umher und allem, was gewachsen war.

Hat das herausgerufene Volk Gᴏᴛᴛᴇs dazugelernt?

Sicher gab es auch Zeiten, in denen Israel Gᴏᴛᴛ in aller Furcht begegnete, Iʜɴ pries und nach Sᴇɪɴᴇɴ Geboten lebte. Doch solche Zeiten waren eher die Ausnahme, sodass das jüdische Volk an einem der verhängnisvollsten Stationen seiner Geschichte vom Propheten Samuel verlangte, dass dieser ihnen einen König einsetzen solle. Der war sehr unglücklich darüber, doch als er zum Hᴇʀʀɴ betete, gab der Hᴇʀʀ ihm zur Antwort, dass er auf die Stimme des Volkes in allem, was sie von ihm verlangen, hören soll! Denn nicht ihn, Samuel, hätten sie verworfen, begründete Eʀ Sᴇɪɴ Gebot, sondern Iʜɴ, Gᴏᴛᴛ, den Hᴇʀʀɴ würden sie nicht mehr als König über sich haben wollen. Er solle ihrer Forderung nachkommen, allerdings mit der eindringlichen Warnung und dem Verweis auf die Rechte des neuen Königs, der über sie herrschen wird.

Hierauf verwies Samuel das Volk auf die Worte des Hᴇʀʀɴ. Demnach würde der neue König ihre Söhne bei Kriegswagen und Reitern verwenden. Er würde sie vor seinem Wagen herlaufen, seine Äcker umpflügen und seine Ernte einbringen und Kriegsgeräte und Wagengeschirr anfertigen lassen. Ihre Töchter aber würde er zum Kochen und zum Backen anstellen. Er würde die besten Äcker, die besten Weinberge und Ölbaumgärten nehmen, und von den Saatfeldern und Weinbergen würde er den Zehnten fordern. Ihre Knechte und Mägde und schönsten Tiere würde er nehmen und sie für sich verwenden. Vom Kleinvieh würde er den Zehnten erheben, und sie selbst würden ihm als Knechte dienen müssen. Das schlimmste aber wäre, wenn sie dann wegen ihres Königs, den sie sich erwählt haben, zum Hᴇʀʀɴ schreien, so wird ER, der Hᴇʀʀ, sie nicht erhören.

Aber das Volk wollte auf Samuels Warnungen nicht hören, sondern erklärte, dass trotzdem ein König an ihrer Spitze stehen solle, so wie alle anderen Völker, die Heiden, es haben. Der König soll ihnen Recht sprechen, ihr Anführer sein und ihre Kriege führen.

Als nun Samuel alle Worte des Volkes angehört und sie dem Hᴇʀʀɴ vorgetragen hatte, gebot ihm der Hᴇʀʀ, ihrer Forderung nachzukommen und einen König über sie einzusetzen! Darauf entließ Samuel die Israeliten in ihre Wohnorte. Auf dem Weg zum Stadtrand jedoch sagte er zum zukünftigen König, dass er stehenbleiben möge, da er ihm ein Gᴏᴛᴛᴇswort kundtun möchte. So nahm Samuel eine Ölflasche und goss sie ihm mit den Worten, der Hᴇʀʀ habe ihn zum Fürsten über Sᴇɪɴ ausgerufenes Volk Israel gesalbt, aufs Haupt. Dessen Herrschaft währte allerdings nicht sehr lang. Ein anderer kriegerischer König trat an seine Stelle. Es war David, der das Volk Israel vermeintlich erfolgreich im Sinne Gᴏᴛᴛᴇs regierte. Auch sein Nachfolger, sein leiblicher Sohn Salomo, führte die Herrschaft in der angeblichen Demut vor Gᴏᴛᴛ weiter und baute den ersten Tempel in Jerusalem. Gᴏᴛᴛ, der Schöpfer von ALLEM, bekam von den Juden ein Haus gebaut – doch hat es geholfen?

Diesem König folgten viele weitere Könige. Das einzige allerdings, was das Volk Israel wegen jener Entscheidung für einen König letztendlich erfuhr, waren mehrfache und langjährige Verbannungen. So führte ein assyrischer König die Bewohner in die Gefangenschaft, nachdem er Ijjon, Abel-Beth-Maacha, Janoah, Kedes und Hazor, Gilead und Galiläa und das ganze Land Naphthali erobert hatte. Als dann noch ein anderer assyrischer König Samaria eroberte, führte er dann auch die Israeliten in die Gefangenschaft nach Assyrien.

Gᴏᴛᴛ wurden die Taten der Israeliten dann so sehr zuwider, dass er sie der Gewalt des Königs von Babylon preisgab, der das Land völlig zerstörte und das Volk für viele Jahrzehnte gefangen in die Verbannung nach Babylon führte.

Und schließlich die Diaspora, jene noch heute anhaltende Zerstreuung der Juden in teils ferne Gegenden der Erde nach dem Römisch-Jüdischen Krieg. Dieser entfaltete um Jerusalem herum seine ganze zerstörerische Kraft und mündete im Jahre 70 n. Chr. in die vollständige Zerstörung des zweiten Tempels. Dem vorausgegangen war eine lange und erbarmungslose Belagerung Jerusalems durch die Römer. Diese beispiellose Grausamkeit wurde noch dadurch gesteigert, dass verfeindete Gruppen der aufständischen Juden und von ihnen hinzugerufene ausländische Söldner immer wieder innerhalb Jerusalems Fehden austrugen, unter denen jedes Mal die Bevölkerung besonders zu leiden hatte.

Das Volk Israel hat es bis heute abgelehnt, sich gottesfürchtig und demütig zu verhalten. Es blieb sich lediglich selbst treu in den Übertretungen der zehn Gebote des Gesetzes; es verabscheute die Gᴏᴛᴛᴇsfurcht und überhob sich über alles und jeden. Israel hat nie begriffen, dass es ab jenem Tag der Zerstörung des Tempels zur Versöhnung mit Gᴏᴛᴛ einen Mittler braucht. Dieser Mittler wurde ihnen mehrfach in Botschaften Gᴏᴛᴛᴇs durch die Stimmen der Propheten angekündigt, doch haben sie hörende Ohren, um nicht zu hören und sehende Augen, um nicht zu sehen. Sie sind verstockt bis in den letzten Winkel ihres Herzens, sie lernen nichts und lehnen Gᴏᴛᴛ ab, wie seit Jahrtausenden. Der wahre König der Juden kam in sein Reich, um das wahre Königreich zu verkünden. Doch der Jude verhöhnte, spuckte, schlug ihn und trieb die Heiden dazu, ihn zu zerschlagen und ans Kreuz zu nageln, wo er durchstochen wurde. So wurde er, das unschuldige Lamm, von Menschen als Verbrecher gerichtet und als Verbrecher unter Verbrechern getötet.

Im „Propheten Jesaja“ sind folgende Worte Gᴏᴛᴛᴇs nachzulesen:

»Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist das Wirken von Gᴏᴛᴛᴇs Arm geoffenbart worden? Denn er schoss vor Iʜᴍ auf wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte weder Gestalt noch Schönheit, dass wir ihn hätten ansehen mögen, und kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gehabt hätten. Er war der meist verachtete und unwerte, voller Schmerzen und Leid. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg. Darum haben wir ihn für nichts erachtet. Fürwahr, unsere Krankheiten und Leiden waren es, die er trug. Er lud sich unsere Schmerzen auf, während wir ihn für einen Gestraften, von Gᴏᴛᴛ geschlagenen und gemarterten hielten. Aber er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen.«

Die Schmach ist immer bei denen, die Gᴏᴛᴛ wirklich anbeten.

¹Was unterscheidet Abraham von Mose, der eben nicht einfach so einmal an Gᴏᴛᴛ näher herantreten konnte?
²Es ist unbestritten, dass Gᴏᴛᴛ Sodom, Gomorrha und die ganze Jordanebene verwüstete, es ist aber auch unbestritten, dass Gᴏᴛᴛ nicht versucht werden kann, wie es Abraham an dieser Stelle mehrfach probierte.

Die Lösung für dieses Problem liegt in der Aussage, um die es dem Autor dieser Geschichte scheinbar ausschließlich ging: Es gibt tatsächlich nur sehr wenige Menschen (weitaus weniger, als man denkt), die wirklich an Gᴏᴛᴛ glauben.

³Gᴏᴛᴛ benötigt keine Boten! Vermutlich handelt es sich bei den beiden Boten um Männer, die Propheten gleich das Wort Gᴏᴛᴛᴇs verkündeten. Sie selbst waren zu nichts bevollmächtigt, besonders nicht, etwas zu zerstören. Wie es sich dann herausstellte, taten sie es auch nicht.
⁴Lots Frau war, man muss es einfach so sagen, ungläubig. Sie ging nur mit ihrem Mann mit, weil er es ihr gebot oder es ihr als Ehefrau damals von vornherein geboten war, dorthin zu gehen, wohin der Mann ging. Und Lots Töchter? Wahrscheinlich hatte damals der Vater von Töchtern immer noch mehr Sprachrecht als die Ehemänner der Töchter, weswegen Lots Töchter mit ihm gingen und deren Ehemänner in Sodom blieben.

Letzte Aktualisierung am 14. Dezember 2024