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Mensch

Das unvermeidbare Problem des Menschen

Gᴏᴛᴛ schuf den Menschen aus Staub. Er war ab diesem Zeitpunkt ein lebendiger Organismus, genauso wie der Karpfen, die Kohlmeise oder der Schimpanse; er hätte Laute von sich geben, fühlen, sich bewegen, essen, trinken oder sogar fortpflanzen können; so wie Gᴏᴛᴛ es ihm und allen Tieren gebot. Doch der Mensch tat all dies nicht, denn ihm fehlte noch jenes Leben, das ihn so sehr besonders macht, um von Gᴏᴛᴛ als „nach Sᴇɪɴᴇᴍ Bilde“ bezeichnet werden zu können.

Es ist der einzige Sinn eines jeden menschlichen Lebens, Gemeinschaft mit Gᴏᴛᴛ zu haben. Doch die Basis für solch eine Gemeinschaft musste dem Menschen noch hinzugefügt werden. Gᴏᴛᴛ hauchte dem Menschen dafür Sᴇɪɴᴇɴ Lebensodem ein, und der Mensch bekam eine Seele. Die Seele wird seit dem jedem Menschen bei der Geburt von Gᴏᴛᴛ mitgegeben, denn Eʀ allein gibt geistiges Leben.

Vollkommen frei von Sünde wird der Mensch in eine Welt hineingeboren, die sich für ihn bald als eine schreckliche Falle herausstellt. Bereits im frühen Kindesalter wird ein Punkt erreicht, an dem das Kind „gut“ von „böse“ unterscheiden kann. Ab diesem Zeitpunkt lebt der Mensch ausgiebig das, was seiner Meinung nach das Richtige ist und leider das Gegenteil von Gᴏᴛᴛᴇs Gerechtigkeit darstellt.

In der Unausweichlichkeit des Sündeneintritts kann man geneigt sein zu behaupten, dass es jene viel beschworene Erbsünde gibt. Sie ist es allerdings nur aus der Sicht des erstmalig und dann immer sündigen Menschen gesehen, wobei sie sich in der Übernahme und Betätigung der Sünde des Lebensumfeldes offenbart. Da diese jedoch nicht unbewusst vererbt, sondern bewusst übernommen wird, ist die Bezeichnung „Todsünde“, also eine Sünde zum Tode bzw. dem Verlust des ewigen Lebens, viel bezeichnender. Man hat sich damit nämlich von Gᴏᴛᴛ abgewandt.

Eine Erbsünde von Geburt an gibt es definitiv nicht, sondern es findet der menschliche, unausweichliche Eintritt in die Sünde von allein statt. Es muss nichts vererbt werden, was dem Menschen in einer zutiefst bösen Welt sowieso widerfährt – die Sünde als solche wird unabhängig von einer Person vererbt. So sündigt der Mensch mit der ersten bewussten Entscheidung für das, was zu seinem eigenen Vorteil ist. Des Menschen freier Wille hat dann über den Willen Gᴏᴛᴛᴇs vermeintlich(!) triumphiert.

Aus dem Leid der Sünde kann sich sehr leicht körperliches Leiden entwickeln, was wiederum Einfluss auf unsere geistige und seelische Verfassung (schlechtes Gewissen) hat. Fühlen wir uns schlecht, ist ohne unseren Blick auf Gᴏᴛᴛ gerichtet der Kreis zu noch mehr körperlichem Leid geschlossen. Bei allem leidet unsere Seele, doch wird sie zu Gᴏᴛᴛ, dem Vᴀᴛᴇʀ, zurückzukehren. Was sie mitnimmt, ist all das, was andere, aber auch wir selbst ihr in unserem Leben an Leid zugefügt haben. Beim Vᴀᴛᴇʀ wird sie getröstet und wieder in Sᴇɪɴᴇ ewige Herrlichkeit eingebettet.

Letzte Aktualisierung am 19. Dezember 2024